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November
2005: |
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Die Meisten
kennen sicher die Methode, ein mehr oder weniger größeres
Stück von einer Foliage über ein selbstgedrilltes Laubbaumgeäst
zu spannen und ein bisserl zu drapieren, bis es ausschaut als ob.
Nachdem wir
im Juli eine Möglichkeit gesehen haben, wie man das Geäst
von Laubbäumen aus Draht herstellen könnte, zeige ich
diesmal, auf welch andere Weise als oben geschildert man einen Laubbaum
mit Blätterwerk versehen kann, um der Natur mit einfachen Mitteln
nahezukommen. Es muss nicht immer Silflor sein.
Ich verwende
kleine Streifen von HEKI Flor.
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Einen
Streifen, der zuvor etwas zerzaust wurde, auf ein Ästchen kleben
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...
die Chose von der anderen Seite betrachtet ... |
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Dann
einen Streifen nochmal zerteilen, zausen ober- und unterhalb
am zuvor geklebten Laub anbringen. Das muss man nicht überall
machen, man sieht beim Belauben, wo man's gerne etwas dichter hätte
und wo nicht. |
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So
schauts dann aus, wenn alle Zweige bearbeitet sind ... |
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... und so geht
es allmählich voran. Der große Baum rechts ist aus zwei
Bäumen zusammengestellt.
Am Ende dann
wieder den Schmincke Mattfirnis 50584 aufsprühen. Übrigens
bietet dieser Firnis einen UV-Schutz. Man braucht also weniger Sorge
haben, daß die Farben bei starker Tageslichteinstrahlung in
den Modellbahnraum ausbleichen oder sich stark verändern. Dieser
Firnis soll in seinem eigentlich gedachten Anwendungsbereich immerhin
Arbeiten von Künstlern über einen langen Zeitraum hinweg
schützen.
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Juli
2005: |
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Ab
und zu im Sommer gibt es halt doch trübe Tage, an denen man beispielsweise
kleine Dinge machen kann wie Bäume drillen. Für Laubbäume
verbreitet ist die Variante mit den Kupferdrahtlitzen: Man nimmt einen
Strang mit vielen, vielen dünnen Drähtchen und formt vom
Stamm ausgehend, die Äste und Zweige. Ich habe mir dieser Tage
eine andere Möglichkeit ausgetüftelt. Ich beginne mit den
Zweigen und führe sie zu Ästen und schliesslich zu einem
Stamm zusammen. Man braucht einen Draht von ca. 11 cm und drei mit
ca. 7 cm Länge. Den langen und einen kurzen Draht verdrillt man
wie im Bild - die erste Zweiggabel. |
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Das andere, untere Ende des kürzeren Drahtes wird mit einem weiteren
kurzen Draht verdrill ... |
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... zweite Gabel. Wieder bleibt ein Ende. |
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Erneut
einen kurzen Draht nehmen ... |
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...
und mit dem Ende bzw. in diesem Fall zuerst mit dem langen Draht ein
Stück verdrillen ... |
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... dritte
Gabel. Das Ende teilweise mit dem langen Draht verdrillen. Ich habe
knapp 200 solcher 3er Zweiggabeln gefertigt.
Normalerweise
wären für dieses Geäst sechs Drähte notwendig
und der Hauptast entsprechend dick. So aber ist dieser nur zwei
Drähte stark.
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Diese kann man nun paarweise nehmen ... |
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... und zusammendrillen, oder auch 3 und mehr. |
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Allmählich
entsteht dann der Baum. Vorteil dieser Methode man hat auch
mit relativ dickem Draht bis zum Stamm hin recht dünne Äste.
Und mir persönlich fällt es so leichter, realistische
Baumkronen zu formen, was mir bei der umgekehrten Methode nicht
recht gelingen will. Zuviele Drähte sind dabei im Weg.
Noch ein Wort
zu den eingangs erwähnten Längenmaßen: Eigentlich
gehe ich von drei Maßen aus mit diesen Proportionen: "Ganz
langer Draht" beispielsweise 21 cm, dann der hier verwendete
so benannte "lange Draht", der die Hälfte des ganz
langen Drahtes misst und schliesslich die "kurzen Drähte",
jeweils ein Drittel des "ganz langen Drahtes". Letzteres
Maß verwende ich für den Stamm samt Wurzel zum ins Gelände
stecken.
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März
2005: |
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Bäume
bauen eigentlich nix Neues. Ich verwende Blumendraht bzw. etwas
dünneren Basteldraht. Alles verdrillen und löten, wie man's
halt kennt. Ich drille gleich die Wurzeln mit an, ein etwas stärkerer
Strang senkrecht nach unten dient der Befestigung auf der Anlage.
Nachdem die Bäume später auf Styrodur-Untergrund zu stehen
kommen, genügt dort vorstechen mit einem entsprechend dicken
Stichel und schon kann man den Baum aufstecken. |
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Als
Nächstes wird das Drahtgestell mit einer Schicht Holzleim überzogen.
Darauf bringe ich ein Gemisch aus meinen Geländemörtel (Gips,
Moltofill, Sägestaub, Holzleim) und gemahlenem Waldboden, sowie
je nach Baumart vermischt mit etwas Acrylfarbe auf. Als Farbtöne
kommen in Frage Umbra natur, Grüne Erde, schwarz/grau. Nach dem
Trocknen schaut's aus wie echte, rauhe Baumrinde. Für bestimmte
Laubbaumarten braucht man eine glatte Rinde, daher lasse ich für
diese alle Holzanteile weg. |
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In
diesem Fall für die Lärche habe ich als Begrünungsmaterial
HEKI flor 1551 mittelgrün genommen. Man sollte das Flies ruhig
ordentlich zausen, es macht nichts, wenn viele Flocken rausfallen.
Das Nadelkleid sollte nicht zu dicht sein. Lärchenbäume
geben einen schönen lichtdurchfluteten Wald, sind nicht so dunkel
wie Tannen- und Fichtenwälder. Ausserdem schaut's auch besser
aus, wenn man noch das Geäst erkennen kann. Um die Bäume
später eventuell leichter entstauben zu können, sprühe
ich die Bäume mit Mattfirnis 50584 von Schminke ein. Glanzstellen
des Klebers und glänzende Stellen am Stamm und Geäst werden
völlig matt. Es genügt der Auftrag eines feinen Nebels,
was man ein oder zwei Mal wiederholen kann. Kleinste Tröpfchen
am Flies verschwinden nach dem Trocknen des Firnis später wieder.
Und der Firnis trägt anders als Mattlack so gut wie gar nicht
auf, also bleibt die feine Struktir von Flies und Flocken erhalten.
Man hat den schönen Vorteil, daß die Bäume nicht mehr
lauben und wie gesagt, sie lassen sich leicht entstauben. |
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Hier
ist das Wurzelwerk des Baumes schon an seinen späteren
Standort auf einem leichten Abhang angepasst, daher der gestelzte
Stand. |
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Noch ein Wort
zu den Wuchsformen: Wie wäre es mal mit ungewöhnlichen
Bäumen? Lärchen, welche entlang der RhB häufig vorkommen,
wachsen oft nicht als gerader Stamm mit regelmäßig abzweigenden
Ästen: Viele Lärchen wachsen gleich über der Wurzel
gebogen, haben einen oder mehrere Konkurenztriebe, zuweilen bildet
sich ein Ast stärker aus. Oft hat es nicht mal einen geraden
Stamm. Oder es gibt Fälle, wo mehrere Lärchen anscheinend
aus einem Wuzelstock wachsen. Auch neigen Lärchen dazu, daß
sich die Astenden seht stark dem Licht entgegenbiegen. Die Äste
sind selten brettlesgerade, sondern fast immer nach oben gebogen.
Man achte auch auf die Silhouette der Lärchen und mancher Tannen
und Fichten. Je nach dem ob sie im Wald oder in Gruppen oder einzeln
mit viel Licht stehen, trifft man selten mal eine rein pyramidenförmige
Silhouette an. Das Gleiche gibt es auch bei Fichten, dies aber eher
dort, wo sie frei wachsen können, nicht in Wäldern. Ausserdem
sollte man beim Basteln von Bäumen auch mal Baum-Ensembles
zusammenstellen. Nach den Lichtseiten hin steht alles in vollem
Laub, nach innen braucht man nur sehr wenige Äste und kaum
oder gar kein Laub anbringen. Kleine Laubbaum-Ensembles bilden fast
immer eine einheitliche Silhouette, so daß es sich aus der
Ferne ausnimmt wie ein einziger Baum mit seiner Silhouette.
Ganz besonders
schöne Modellbäume kann man bei Gilbert & Michel Gribi
http://www.home.worldcom.ch/gribig/
bewundern
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