Johannes Duns Scotus

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Duns Scotus, Johannes

-> wurde gegen  Ende desselben Jahres nach Köln geschickt, wo er bis zu seinem Tod Vorlesungen hielt

Lehre:

-> behauptete jedoch, dass derjenige, der die Wahrheit in ihrer Gänze erfassen und sein ewiges Schicksal erfüllen will, nicht bloß von den Erkenntnissen der Naturwissenschaft oder der Philosophie ausgehen darf, sondern auch die göttliche Offenbarung in Betracht ziehen müsse - die Offenbarung ergänze und vervollkommne die Naturwissenschaft und somit könne es zwischen ihnen auch keinen Widerspruch geben

-> ihm zufolge beschäftigt sich die Theologie in erster Linie mit Gott und dem, was sein ureigenes Wesen betrifft <-> die Philosophie hingegen zieht nur insoweit Gott in Betracht, als er die erste Ursache aller Dinge ist

-> bezüglich des Wesens der Theologie als Wissenschaft distanziert sich Duns Scotus entschieden von seinem Vorläufer, dem Dominikaner Thomas von Aquin - während Thomas die Theologie hauptsächlich als eine spekulative Disziplin ansah, war diese für Duns Scotus eine praktische Wissenschaft, die sich mit theoretischen Fragen nur insoweit beschäftigte, als sie für die Errettung der Seelen durch Offenbarung notwendig wurden. Nach ihm kann der Mensch nur durch den Glauben die Lauterkeit und Ewigkeit der Seele erkennen, während die Vernunft die Existenz solcher Eigenschaften der Seele zwar glaubhaft argumentieren, sie jedoch nicht mit Sicherheit beweisen kann

-> diese Tatsache begründet somit die objektive Basis unseres Wissens von den wesentlichen Wahrheiten.

-> einer willkürlichen Einschätzung von Gottes Werken wich er jedoch aus, obwohl er einräumte, dass die tatsächliche Existenz der Dinge von der freien Entscheidung Gottes und die moralischen Verpflichtungen von Gottes Willen abhingen

-> sein Wille sei absolut frei und nicht von speziellen Beweggründen bestimmt. Gott gebietet eine Tat nicht, wie Thomas sagte, weil er sie als gut ansieht, sondern dadurch, dass er sie gebietet, ist sie gut.

-> Viele Jahrhunderte nach seinem Tod lebten erneut Kontroversen zwischen seinen Nachfolgern, den Skotisten, und den Thomisten, den Anhängern Thomas von Aquins, auf. Der Einfluss des Skotismus auf die Theologie reicht bis ins 20. Jahrhundert.

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