Hume, David (1711-1776)

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  • schottischer Philosoph, Ökonom und Historiker
  • Mitbegründer der klassischen Nationalökonomie
  • Verfasser von Beiträgen zur Wirtschaftstheorie
  • 7. Mai 1711 Geburt in Edinburgh
  • Studium der Rechtswissenschaften, jedoch ohne Abschluss
  • Kontakt mit der Newtonschen Physik sowie mit den Werken des englischen Philosophen John Locke während seiner Studienzeit richtungsweisend für sein Denken
  • 1734 - 1737 intensive Beschäftigung mit den Problemen der spekulativen Philosophie
  • Nach der Veröffentlichung des Traktats Rückkehr Humes nach Berwickshire , wo er sich mit den Problemen der Ethik und der Wirtschaftspolitik beschäftigte
  • Beschäftigung mit den Problemen der Ethik und der Wirtschaftspolitik
  • erfolglose Bewerbungen um eine Professur an der Universität von Edinburgh

-> religiöser Skeptiker

  • 1751 Umzug nach Edinburgh
  • 1762 - 1765 Sekretär des britischen Gesandten in Paris

-> hohe Achtung in literarischen Kreisen

  • vorübergehende Freundschaft mit dem französischen Philosophen Jean-Jacques Rousseau, der ihn bei seiner Rückkehr nach Großbritannien begleitete
  • 1767-1768 Dienstzeit als Unterstaatssekretär in London
  • Umzug nach Edinburgh, wo er den Rest seines Lebens verbrachte
  • 25. August 1776 Tod Humes in Edinburgh
  • 1777 Autobiographie
  • 1779 Veröffentlichung seines Werks 'Dialogues Concerning Natural Religion' (Dialoge über natürliche Religion) postum

Werke:

  • bedeutendstes philosophisches Werk, A Treatise of Human Nature (1739/40, Traktat über die menschliche Natur, 3 Bde.)

-> Darstellung der wichtigsten Gedanken Humes

-> schwerverständliche Stil

-> späteren Werke: leichter verständliche und zu jener Zeit übliche Essay- oder Dialogform

  • 'Essays, Moral and Political' (1741/42, 2 Bde.)

-> 'großes Echo' bei der Leserschaft

  • 1748 'Philosophical Essays Concerning Human Understanding' (nachträglich geänderter Titel: An Enquiry Concerning Human Understanding, Eine Untersuchung in Betreff des menschlichen Verstandes)

-> Zusammenfassung seines Traktats

  • 1752 Schrift 'Political Discourses'
  • 1754 'History of Great Britain'
  • 1759 'The History of England'

-> über viele Jahre hinweg 'Klassiker der Geschichte'

 

Philosophie:

  • Beeinflussung seiner philosophischen Haltung neben den Theorien John Lockes auch von der Philosophie des irischen Philosophen und Bischofs George Berkeley
  • Unterscheidung zwischen Vernunft und Sinneswahrnehmung wie auch Berkeley, Hume ging jedoch etwas weiter

-> Versuch den Beweis zu erbringen, dass Vernunft und rationale Urteile bloß gewohnheitsmäßige Assoziationen bestimmter Sinneswahrnehmungen und Erfahrungen seien

  • Metaphysik und Erkenntnistheorie
    • revolutionären Schritt in der Geschichte der Philosophie

      -> Verwerfen der Theorie des Kausalprinzips

      Hume: „Der Verstand kann uns niemals die Verbindung von einem Gegenstand mit dem anderen zeigen, obwohl ihm die Erfahrung durch die Beobachtung in der Vergangenheit dabei hilft. Wenn daher der Geist von einem Gedanken oder Eindruck eines Gegenstands zu der Idee eines anderen übergeht, so wird dies nicht durch den Verstand bestimmt, sondern durch gewisse Prinzipien, die die Gedanken der Objekte assoziieren und sie in der Vorstellungskraft verbinden.”

    Humes Erklärung der Kausalität

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    Ablehnung der Notwendigkeit von Naturgesetzen

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    Naturgesetz besagt, dass ein bestimmtes Ereignis die Ursache eines weiteren Ereignisses ist, das wiederum notwendig darauf folgt

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    „Der Stein ist warm, weil die Sonne scheint”

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    kein Grund zur Rechtfertigung eines kausalen Schlusses -> Scheinen der Sonne als Ursache und Erwärmung des Steines als Wirkung
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    aber gleichzeitig: Einräumen, dass der Mensch dazu neigt, eine Verbindung von Ursache und Wirkung herzustellen

    Grund hierfür in der Gewohnheit:

    'die Erfahrung von derselben Abfolge von Ereignissen führt aufgrund eines Mechanismus unseres Bewusstseins dazu, von einer Verbindung von Ursache und Wirkung zu sprechen'

    Anerkennung der Möglichkeit, die Beziehung zwischen Vorstellungen erkennen zu können wie z. B. die Beziehung zwischen Zahlen in der Mathematik

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    skeptischer Ansatz Humes

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    Verneinung
    • der Existenz der „geistigen Substanz” (-> von Berkeley postuliert)
    • der „materiellen Substanz” Lockes

    -> Verneinung der Existenz des Individuums selbst

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    Unfähigkeit der Menschen zu einer beständigen Wahrnehmung von sich selbst als unterschiedene Wesen zu gelangen

    -> „nichts als ein Bündel oder Ansammlung von unterschiedlichen Sinneswahrnehmungen"

Ethik:

  • Auffassung, dass Gut und Böse nicht von der Vernunft abhängig sind, sondern bloß aus ihrer Bedeutung für das eigene Glück erwachsen
  • 'das Wohlwollen' (-> die selbstlose Rücksichtnahme auf das allgemeine Wohlergehen der Gesellschaft) als das höchste moralische Gut

->Einklang mit dem individuellen Glück möglich