Leibniz, Gottfried Wilhelm (1646-1716)

  • Philosoph und Mathematiker
  • einer der bedeutendsten deutschen Philosophen des ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts
  • 1. Juli 1646 Geburt als Sohn eines Rechtsanwalts und Professors in Leipzig
  • Studium in Leipzig, Jena und Altdorf
  • 1666 Doktortitel in Recht und Stelle bei Johann Philipp von Schönborn, dem Erzbischof und Kurfürsten von Mainz, für den er eine Vielzahl politischer und diplomatischer Geschäfte tätigte
  • 1673 Reise nach Paris

-> intensive Beschäftigung mit Mathematik, Naturwissenschaften und Philosophie

  • 1676 Posten als Bibliothekar und Geheimrat am Hof von Hannover
  • im Verständnis seiner Zeit 'Universalgenie'

-> Sein Werk umfasst nicht nur mathematische und philosophische Studien, sondern behandelt auch Themen aus den Bereichen Theologie, Recht, Diplomatie, Politik, Geschichte, Philologie und Physik

  • 14. November 1716 Tod Leibniz in Hannover

Mathematik:

  • 1672 Erfindung er eine Rechenmaschine, die multiplizieren, dividieren und die Quadratwurzel ziehen konnte
  • 1675 Entwicklung der Grundlagen der Differentialrechnung (der englische Naturwissenschaftler Sir Isaac Newton hatte sein Prinzip der Infinitesimalrechnung unabhängig davon bereits 1666 entwickelt)

-> 1684 Veröffentlichung seines Systems

-> Durchsetztung des 'Leibnizsche Zeichensystem'

  • intensive Befassung mit Logik -> das 'Leibniz’sches Gesetz'

Werke:

Publikation einer Vielzahl bedeutender Schriften

  • 'Essais de Théodicée' (Essays zur Theodizee, 2 Bde., 1710)

-> Problem der Theodizee

  • 'Monadologie' (1714; in lateinischer Sprache unter dem Titel Principia Philosophiae, 1721; veröffentlicht 1890)
  • 'Neue Abhandlungen über den menschlichen Verstand' (1703; veröffentlicht 1765)

-> im 18. Jahrhundert: starker Einfluss auf die deutsche Philosophie, insbesondere auf Christian von Wolff und Immanuel Kant

-> [Ausschnitt als Quelle] dem dritten Buch Von den Worten entnommen, dass sich in der Tradition eines philosophischen Dialogs mit Herkunft und Bedeutung der Sprache befasst

Philosophie:

Universum aus unzähligen Kraftzentren oder Energieeinheiten

-> Monaden (griechisch monas: Einheit, Eins), die weder entstehen noch vergehen können

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weder Figur noch Ausdehnung, da nicht aus 'Teilen'

gegenseitige Einwirkung von Monaden unmöglich

jede einzelne: Verkörperung eines eigenen Mikrokosmos

Unterscheidung von den anderen nur durch die Deutlichkeit ihrer Perzeptionen

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einige Monaden:

verfügen lediglich über unbewusste Perzeptionen

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Seelenmonaden: besitzen die bewusstere, deutlichere Perzeptionen und ein Gedächtnis Allein Gott als Urmonade hat die deutlichste Perzeption des gesamten Universums

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Übereinstimmung aller Monaden als vorbestimmte bzw. prästabilierte Harmonie

-> umfasst auch Übel wie Krankheit und Tod, welche jedoch vom Menschen nicht begriffen werden können

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diese Welt als die „beste aller möglichen Welten”

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-> Optimismus