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Idealismus, allgemein die auf echte Ideale gerichtete Sicht der Welt. Insofern das alltägliche Handeln konsequent nach diesen Idealen ausgerichtet wird, spricht man auch von praktischem Idealismus. In der Philosophie steht der Begriff als objektiver Idealismus für die auf den griechischen Philosophen Platon zurückgehende Auffassung, dass die wahrnehmbare Wirklichkeit das schattenhafte Abbild der die Dinge in ihrem Wesen kennzeichnenden Urbilder (der Ideen) sei. In dieser Tradition steht der deutsche Idealismus um Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling und Georg Wilhelm Friedrich Hegel. Einen subjektiven Idealismus vertreten u. a. Arthur Schopenhauer und Friedrich Nietzsche, die das Sein auf die Inhalte des Bewusstseins zurückführen. Der irische Philosoph und Geistliche des 18. Jahrhunderts, George Berkeley, vertrat die Auffassung, dass jeder Aspekt jedwelcher Daseinsform, derer sich das Individuum bewusst werde, auf die im Geiste vorhandene Idee reduziert werden könne. Dabei würde die Existenz der Dinge der Außenwelt nicht vom Beobachter heraufbeschworen, vielmehr rufe Gott selbst die Ideen von den Dingen unmittelbar im menschlichen Bewusstsein hervor. Nach der Lehre des kritischen Idealismus Immanuel Kants kann über die Dinge nichts weiter erfahren werden als die Art und Weise, in der sie in der Welt der Erscheinungen auftreten. Es gibt keine Möglichkeit herauszufinden, was sie in ihrem innersten Wesen darstellen.
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